So wie Mund- und Naseneingang des Menschen durch verschiedene sinnvolle Mechanismen geschützt sind, so ist auch die Scheide der Frau durch einen Schutzmechanismus vor Erkrankungen und vor dem Eindringen krankmachender Bakterien und Viren geschützt.
Es sind die sogenannten Döderleinbakterien, die in der Scheide ein saures Milieu verursachen, das mit entsprechenden PH-Streifen auch gemessen werden kann.
Die Döderleinstäbchen produzieren Milchsäure. Dadurch wird ein großer Teil der krankmachenden Bakterien, die vor allem beim Geschlechtsverkehr in die Scheide befördert werden, abgetötet. Duschen und Waschen im äußeren Genitalbereich sind richtig. Scheidenspülungen mit Seifenwasser sind schädlich. Seifenlauge hat einen hohen PH-Grad und verändert das saure Scheidenmilieu in ein Alkalisches. Letzteres begünstigt, das Eindringen von Mykosen (Pilzerkrankungen) und die Ausbreitung von entzündungsfördernden Bakterien.
Bei den gynäkologischen Untersuchungen werden nicht nur sogenannte Krebsabstriche entnommen. Es werden auch bakterielle und Pilzabstriche mikroskopisch untersucht und nach sogenannten Reinheitsgraden (RG) von 1 bis 4 beurteilt. Bei RG 1 findet der Gynäkologe nur Döderleinstäbchen. RG 2 beinhaltet vorwiegend Döderleinstäbchen. Daneben finden sich auch einige andere mehr oder weniger harmlose Bakterien. RG3 enthält eine Mischflora mit einem neutralen und manchmal auch alkalischen PH. Bei Frauen mit häufig wechselndem (hwG) Geschlechtsverkehr wird meist ein Reinheitsgrad 4 diagnostiziert. und deren Ausfluss ist häufig eitrig. Partnertreue ist somit eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Scheidenmilieu.
Eine bedeutende Rolle für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebs spielen die sogenannten Papillomviren bzw. HPV. Diese werden ausschließlich durch den Geschlechtsverkehr übertragen. Hierbei spielt die Partnerschaftstreue wieder eine wichtige Rolle. Inzwischen gibt es eine HPV-Impfung, welche die Infektion mit diesen Viren verhindern soll. Dennoch ist die Partnerschaftstreue besonders von den Frauenärzten immer wieder den Menschen nahe zu legen. Ein Aufklärungsgespräch besonders mit Jugendlichen, ohne dieses wichtige Thema zu erörtern, ist es kein gutes Aufklärungsgespräch.
So wie mit der Sexualität in den Fernsehfilmen umgegangen wird, kann ich nur immer wieder ablehnen. Natürliches Schamgefühl und Anstand sind nach wie vor Tugenden, die wir unseren jungen Menschen vorleben sollen.